Alpencross, der 3. Tag – Bella Italia

Der dritte Tag-der Härteste?

Der Start war ja easy, direkt an unserem Campingplatz, schön auf den Radweg gefahren, Schilder gab`s hier keine, aber wir wussten ja, dass die Richtung stimmt. Etwas düster war dieser Teil des Radwegs, Radfahrer trafen wir auch keine.

Vorbei an einem witzigen Tipidorf näherten wir uns schnell der Burg Altfinstermünz, die uns über den Fluss führte und dahinter erwartete uns der Anstieg auf grobem Schotter-ein „Traum“…Aber wir wussten ja, dass heute wieder eine Bergetappe ansteht, denn wer nach Italien will, muss über die Alpen!

Da waren sie dann auch wieder, die altbekannten Schilder zur Via Claudia in Richtung Reschen.

Eine Gruppe Radler, die gerade einen Schlauch austauschten trafen wir dann auch, in diesem Moment wussten wir noch nicht, dass wir uns an diesem Tag noch mehrfach treffen würden.

Ein großes(!) Schild mit dem Hinweis „Für Radfahrer Reschenstrasse gesperrt, Umleitung über Engadinerstrasse -schön dachten wir uns, da es aber keine Alternative bzw. Weggabelung gab, dachten wir uns, diese kommt oben.

Oben angekommen standen wir dann erstmal direkt auf der Reschenpass Bundesstrasse, wo die LKW`s mit hohem Tempo an uns vorbei brausten und uns ein Warnschild extrem davon abriet auch nur einen Meter auf dieser Strasse zu fahren, was für Mick auch in keinem Moment in Frage kam. Ein Anruf bei unserem Support Team bezüglich eines Blicks auf die Karte landete natürlich auf der Mailbox-danke an dieser Stelle an die Begleitung..

Beratschlagend mit unseren Jungs, die mittlerweile auch oben angekommen waren, blieb uns die Variante etwa 1km auf der Bundesstrasse nach unten nach Hochfinstermünz zu fahren und da die Reschenpass Strasse per Shuttle zu umfahren oder den kompletten bisher zurückgelegten Weg wieder zum Start zu fahren und einen Neustart zu wagen. Ehrlich gesagt der Shuttle war für mich in keinem Moment eine Alternative, auch wenn Mick extremstens damit liebäugelte….

Also zurück –kurz vor dem Startpunkt am Campingplatz konnten wir auf die Strasse fahren, wo auch die Schilder zu sehen waren ,auf die ein netter „Vorradler“ bereits geschrieben hatte, dass man über diese Strasse und über die Schweiz fahren muss. Nun war Micks Stimmung etwas gedämpft, denn unsere heutige Route war erstmal im Eimer und wir hatten keine Ahnung, wie lange die Etappe nun sein würde noch wieviele Höhenmeter es werden würden. Aber egal, da mussten wir jetzt durch.

Leider führte der Weg sehr lange auf der Strasse , die zum Glück nur mäßig befahren war in Richtung St. Moritz-super…..

In der Schweiz angekommen durchfuhren wir schnell St. Martina, passierten schnell mal die Grenze ohne Pässe und standen dafür vor der nächsten Berg Herausforderung dem Pass auf die Martinshöhe auf 1500m. Obwohl die bisher gefahrenen Tages km sich in Grenzen hielten, war die Stimmung nicht gerade auf dem Siedepunkt, also zwang ich Mick nun endlich mal ein Gel zu trinken („bringt ja eh nix, ich merk das ja nicht“). Anscheinend hat es doch was gebracht, denn wir fuhren die Paßstrasse doch recht flott, ständig eine nervende Strassenkehrmaschine im Nacken, nach oben. Oben angekommen gönnten wir uns heute mal eine ausgiebige Mittagspause von 40 Minuten inkl. Spaghetti Bolognese (lecker) und einem „gspritzen Johann“ dazu.

Danach rollten wir bergab nach Nauders, wo wir dann endlich wieder auf einen Radweg kamen. Bei 29 Grad in praller Sonne erinnerte uns der Rest der Tour an vorgestern-nach den Höhenmetern denkt man leider zu schnell, man ist am Ziel angekommen, aber ein geteerter Radweg in praller Sonne kann sich dann doch ziehen. Dennoch erreichten wir schneller als gedacht den Reschensee-Ziel in Sicht oder statt Land in Sicht in unserem Fall See in Sicht. Auf einem grandiosen Radweg am See entlang entfalteten wir dann beide wieder ungeahnte Kräfte, so dass wir gefühlt eigentlich noch weiter hätten fahren können.

Nach etwa 5 Stunden, 39,9 (also doch die eigentliche Tagesrate) und 1068,0 Höhenmeter waren wir am Ziel in St. Valentin am Ende des Reschensees.

Leider wurde unser lieber Kasten am geplanten Campingplatz abgelehnt, so dass wir auf einem danebengelegenen Stellplatz (nicht so sehr idyllisch) unterkamen und nochmal aufs Rad steigen mussten, um zum Baden zum Reschensee zu fahren.

Mick:

Heute sind wir am Anfang einen kleinen unbeabsichtigten Umweg geradelt. Bei der Burg Altfinstermünz fand ich es ziemlich gruselig und düster. Danach haben wir einen kleinen Abstecher in die Schweiz gemacht. Zum Glück sind wir ohne Grenzkontrolle ohne Pass in die Schweiz gekommen (und auch wieder raus) . Dann ging es eine lange Paßstrasse hoch, das war weniger toll.

Zwar haben uns Hubschrauber und eine Strassenkehrmaschine ziemlich genervt, aber wir haben es doch geschafft.

Nach einem Gel und einer kleinen Pause konnte ich wieder schneller fahren. Dann haben wir bei einem Gasthaus Bolognese gegessen, das war toll. Von der Terrasse konnten wir nach Nauders runterschauen. Dort sind wir wieder auf den Radweg gekommen. Zwar ging es bergauf und bergab, was genervt hat, aber dann ging es runter zum Reschensee. An der rechten Seite am See sind wir lang gefahren, auch der Weg war ein wenig steil (ab und zu). Auf der Staumauer hatten wir einen coolen Blick auf den See. Endlich sind wir dann angekommen, was für eine Freude.

Bis bald, Mick

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