Norwegen wir kommen!!!!!! …und wie wir es doch noch geschafft haben, ans Nordkap zu kommen…

Unglaublich, aber wahr, was lange wackelte, schien als sollte es klappen, dann doch wieder nicht wurde am Freitag, den 30.7. dann doch wahr- wir konnten unseren fast 4wöchigen Roadtrip nach Norwegen starten. Noch völlig geflasht von der Action des Vortags-letzter Schultag des Schuljahres, Micks Abschlussfeier und Zeugnisübergabe in der Realschule, Schulabschlussessen inmitten der Murnauer Fußgängerzone und abends noch die Abschlussfeier der Klasse- so fuhren wir los in Richtung Norden.

Spät abends in Travemünde angekommen ging`s nur noch ab ins Bett, denn um 9 Uhr am Samstag fuhr die Fähre ab nach Trelleborg. Etwas stressig zunächst mit unseren höchst aufgeregten Hunden an Deck hatten wir dann aber, als etwas Ruhe eingekehrt war, eine sonnige und ruhige Überfahrt nach Trelleborg in Schweden.

Warum wir diesen Weg gewählt haben? Nun eigentlich sollte es wieder durch Dänemark gehen. Mit der Fähre von Hirtshals nach Larvik. Allerdings hatte Lotta zu dem Zeitpunkt erst eine Corona Impfung hinter sich und so durften wir nicht über diesen Weg in Norwegen ohne Quarantäne einreisen.

Also haben wir ein neues Land auf unserer Liste zu verzeichnen-Schweden-wenn auch nur für eine Nacht. Diese haben wir in der Nähe von Göteborg auf einem sehr schönen Campingplatz (dem Liseberg Askim Strand Camping) verbracht. Geflasht waren wir schon hier das erste Mal auf der Reise beim Abendessen von der nordischen Freundlichkeit der Menschen, die wir so lieben, als wir auf der schwedischen Speisekarte kein Wort verstanden haben und uns der Kellner kurzerhand alles mal auf Englisch übersetzt hat… In Deutschland so nicht denkbar!

 

Am 1.8. war es dann endlich soweit -wir überquerten die Grenze nach Norwegen-einfacher als gedacht und Schwupps da waren wir drin-endlich wieder in unserem Lieblingsland! Yes!

In Oslo wurden wir dann herzlich von den Halls, der Familie unseres Gastschülers, empfangen-mit Deutschland und Norwegen Fähnchen. Vom ersten Moment an fühlten wir uns heimisch und es war als würden sich beide Familien schon ewig kennen. Abends gab`s dann gleich den 18. Geburtstag von Jakob, dem ältesten Sohn zu feiern. Wir schlenderten durch den Hafen Bezirk und genossen die sommerlich warme Stadt.

Genauso am nächsten Tag bei der Stadtführung, die uns die Halls boten. Schweren Herzens nahmen wir dann am Dienstag Abschied, wir „mussten“ ja weiter, der Weg war noch lang. Mick haben wir jedoch zurückgelassen. Er hat sich entschlossen, den Sommer in Oslo zu verbringen, anstatt mit uns in Richtung Norden zu fahren.

 

Bei der zurückzulegenden Strecke, verknüpft mit der geringen Geschwindigkeit, die man in Norwegen durchschnittlich fährt (oder fahren darf) mussten wir nun erstmal etwas Strecke machen. Als nördlichstes Endziel hatten wir uns nun die Lofoten gesetzt. Jede der einzigartigen Landstriche, die wir durchquert haben, einzeln zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen! Norwegen ist einfach einzigartig schön, egal, wo man sich befindet!

Ein Halt  (nach einem Kurzbesuch am Randsverk Camping nahe dem Jotunheim Nationalpark) war dann am „Polar Circle“ dem Polarkreis (immer noch bei Sonnenschein und über 20 Grad!). Und tatsächlich haben wir schon auf dieser Strecke in der Dämmerung den ersten „Live Elch“ gesehen (zumindest fast alle, Lotta hat just in diesem Moment ein kleines Nickerchen gemacht…)-Zwischenziel der Reise erreicht (meine Ziele: mindestens ein Live Elch und ein Norweger Pulli). Soweit im Norden angekommen, haben wir unseren Plan nicht ans Nordkap zu fahren ganz schnell umgeworfen, Planänderung: nicht „Direction Tromso“, sondern doch erstmal ans Nordkap-bei den Kilometern machen 350 km mehr auch nichts mehr aus… So steuerten wir Alta an (Tip zum unkomplizierten Übernachten inkl. Dusche an der Marina, oder auch nur um (wie wir es gemacht haben) kurz Pause zu machen und zu duschen.

Und wenn wir zu Beginn der Reise dachten, es wäre auch noch schön, mal ein Rentier zu sehen, so fing es kurz vor Alta an, das erste Rentier, dann eine ganze Rentier Familie im Tunnel mitten auf der Strasse- also erstmal Rentier Slalom fahren. „Treudoof“ und süß diese Tiere!

Bin ich bei der ersten Truppe noch riesig erschrocken, gewöhnten wir uns schnell daran und es hieß nur noch „Achtung Rentierherde“!

Auf den ersten Blick eigentlich nicht spektakulär, nun aber rückblickend doch wunderschön in Erinnerung bleibt Hammerfest, wohin wir nochmal einen kleinen Abstecher am Freitagabend gemacht haben – bei wunderschönstem Sommer-Sonnen-Wetter.

Wir saßen in einer Bar am Hafen mit köstlichem Essen und fühlten uns wie im Süden. Und wieder einmal haben wir uns der norwegischen Digitalisierung hingegeben und brav per Handy unsere Bestellung aufgegeben-der Kellner dient lediglich noch dazu alles zu servieren…

Auf unserem Stellplatz direkt am Meer und mitten im Ort haben wir noch einen wundervollen Sonnenuntergang gesehen, umrahmt von den im ganzen Ort rumstehenden Rentieren-kitschig schön &für immer im Gedächtnis!

Samstag war es dann endlich soweit-weiter zum Nordkap! Der Punkt auf der Bucket List des Lebens…

Einige Autos schlängelten sich schon vor uns die schmale Küstenstrasse entlang `gen nördlichsten Punkt Europas, aber bei weitem nichts gegen „normale“ Jahre, schon allein, weil es keine Kreuzfahrttouristen gab.

Sehr überrascht haben uns auch die Unmengen an Fahrradfahrern, die sich die manchmal doch steile, enge Straße, vor allem durch die unzähligen wenig beleuchteten Tunnel hinaufquälten (inkl. dem 14km langen Unterwassertunnel-ganz was „tolles“ für mich Tunnel „Liebhaber“…).

Oben angekommen wurden wir erstmal geflasht vom Blick in die unendliche Weite des Meeres. Wir konnten Fotos (im Kurzarm Kleid-die Mütze war an dem Tag nur ein Style Element und eigentlich hatte ich für diesen Teil der Reise unsere Winterjacken eingepackt)an der praktisch menschenleeren Kugel machen (wie immer und überall dabei die SCA Bank J ein ganz spezieller Gruß an Lotta…J ).

Nach ausgiebiger Fotosession haben wir kurzerhand unsere Campingstühle (manchmal ja auch praktisch, wenn man immer alles dabeihat) rausgeholt und es uns an diesem ja schon fast magischen Ort ein Gläschen Prosecco gegönnt – der Blick ins Unendliche Blau gerichtet.

Abgerundet hat diesen Traumblick dann ein Bad im (erfrischend kalten) Meer etwa 20 km südlich des Nordkaps. Wer kann das schon behaupten hier oben gebadet zu haben?

 

Sicherlich ist ein Besuch hier bei 5 Grad, Nieselregen und Nebel, mit mindestens 20 Kreufahrtbussen und Unmengen an Besuchern, die sich an der Kugel drängeln ganz anders.

Wir können aber sagen: dieser Abstecher hat sich aber sowas von gelohnt, oh mein Gott, man stelle sich vor, wir hätten das ausgelassen! Undenkbar!

 

Für mich (uns) war das nicht nur ein Haken an der Bucket List, nein dieser traumhafte Tag in Europa ganz oben, der bleibt für immer ganz fest in die Erinnerung eingebrannt!

Ach ja, den Norweger Pulli habe ich dann auf den Lofoten gekauft!

 

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