Norwegen Teil 2- von ganz oben nach ganz unten

Am 8. Tag einer fast 4wöchigen Reise schon gefühlt das Highlight erlebt zu haben, mag ernüchternd klingen. Ist es aber nicht, zumindest nicht, wenn die Reise durchs Traumland Norwegen geht. Unser Traum Tag am Nordkap wurde noch abgerundet mit einer Übernachtung, die für mich auf dem schönsten aller Freistehplätze war. Etwas südlich von Alta haben wir ein Schotterfeld direkt am Meer entdeckt. Dort standen schon einige wenige Wohnmobile, allerdings so weit voneinander entfernt, dass man gefühlt alleine stand.

Während unseres allabendlichen Uno Spielens haben wir sie plötzlich gesehen-kleine Schweinswale die aus dem Meer gesprungen sind-bei Rot leuchtender Mitternachtssonne und taghellem Himmel abends um 23 Uhr.

Das war die Nacht, in der ich einfach keine Lust hatte zu schlafen, zu traumhaft war der Himmel, die Mitternachtssonne, die Stimmung-ich habe einfach die ganze Nacht aus dem Fenster geschaut-unvergesslich!

Weiter Richtung „Süden“ war das nächste Ziel Tromso. Lotta und ich waren zwar zunächst nicht erfreut, dass Peter schon voreilig einen Stellplatz auf dem Campingplatz zentral im Ort reserviert hatte, im Nachhinein stellte sich das aber als richtig heraus, zumal uns der Sinn auch mal wieder nach einer Dusche stand.

Von hier konnten wir am Abend fußläufig über die bekannte „Tromsobrua“ (für Lotta und mich in furchterregender Höhe von fast 4m), die die Innenstadt auf der Insel Tromsoya mit dem Stadtteil Tromsdalen auf dem Festland verbindet, Richtung Downtown spazieren. Auch hier saßen wir bei sommerlichen Temperaturen in Straßencafes und konnten Ol (=Bier und damit Peters norwegisches Lieblingswort) der nördlichsten Brauerei Europas genießen. Und auch hier wurde es einfach nicht dunkel-herrlich.

Am Montag stand dann eine Wanderung mit den Hunden auf den „Hausberg“ der Stadt den Fjellheisen an. Nach oben sind wir über den Wanderweg, nach unten über die berühmte „Sherpa Treppe“ mit ca. 1200 Stufen (eine große Herausforderung für Achims kurze Beine) gegangen. Eine super Tour mit grandiosem Ausblick über die Stadt. Nach nochmaliger Shoppingtour durch die City (Tassen mit Norwegen Motiv gekauft, aus denen nun allmorgendlich der Kaffee geschlürft wird) sind wir am Montagabend schweren Herzens weiter gefahren Tromso hat uns allen wirklich gut gefallen und ich würde die Stadt wirklich sehr gerne nochmal im Winter erleben!

Vom Gefühl her waren wir nun schon weit in den Süden vorgedrungen, aber tatsächlich befanden wir uns doch noch recht weit nördlich des Polarkreises auf dem Weg zu den mit Spannung erwarteten Lofoten.

Der Weg über die Insel Senja (die zweitgrößte Insel Norwegens) führte uns über die Vesteralen (die kannten wir vorher auch nicht) zu den Lofoten.

Haben wir auf Senja noch den wohl besten Sonnenuntergang am schönsten Spot ever seen erlebt (Fotosession inklusive, aber da waren wir nicht alleine!), brach dann leider für einige Tage das Traumwetter zusammen und wir machten unsere erste „Schlechtwetterwanderung“ auf den Vesteralen. Die Tour führte uns zum Digermulkollen, der eine (eigentlich) phantastische Aussicht auf die Inselwelt der Lofoten bietet-nicht jedoch bei dicken Nebel, bei dem man kaum die Hand vor Augen sieht. Nichtsdestotrotz sind wir bis zum Gipfel vorgedrungen, unter ständiger Angst hier einem Elch in freier Wildbahn zu begegnen-nicht schön!

Die folgenden 2 Tage auf den Lofoten brachten uns dann niseliges Wetter, den Campingplatz (Lofoten Beach Camp) mit spektakulärem Strand haben wir daher hauptsächlich in der (etwas karg eingerichteten) Beach Bar bei Uno Spielen verbracht und waren ansatzweise enttäuscht von den Erwartungen, die wir hatten.

Am letzten Tag hat es dann aufgerissen, wir haben den Platz nochmals gewechselt auf einen kleineren Platz direkt im Ort Ramberg  (Ramberg Camping) mit Supermarkt, kleinem Café und wirklich leckerem, typischen (Fisch) Restaurant am Campingplatz. Auch der Strand war nicht minder schön – fürs nächste Mal wissen wir dann wohin auf den Lofoten. Ebenso würden wir bei einem neuen Trip für die Lofoten auf jeden Fall 5-7 Tage einplanen. Nur so kann man wandernd oder radelnd oder auch auf dem Wasser diese Inselgruppe wirklich entdecken. Aber so haben wir dann ja noch was auf dem Plan!

Schon mehr als die Hälfte unserer Tage waren vorbei, als wir mit der Fähre die Lofoten Richtung Festland/Bodo am 14.8. verlassen haben und es wirklich mit Überschreiten des Polarkreises ein gutes Stück gen Süden ging.

Um aber wirklich im Zeitplan zu bleiben (3 ½ Wochen sind bei der Größe des Landes eigentlich nicht viel) mussten wir nun einen „Fahrtag“ einlegen- 8 Stunden nur im Auto!

Aber die Mühe hat sich gelohnt, wir haben gut Strecke gemacht und waren nun schon in Flam (nachdem wir den längsten Straßentunnel der Welt mit 24,5 km durchquert haben….).

Flam ist ein Dorf im Südwesten Norwegens am Ende des Aurlandfjords, bekannt, da normalerweise viele Kreuzfahrtschiffe hier anlegen. Das ist vielleicht auch der Grund, weswegen Flam nicht wirklich typisch, sondern eher wie ein künstlich angelegtes Dorf wirkt und sehr touristisch ist. Aber egal, es war ja nur ein Zwischenhalt auf dem Weg zum altbekannten Hardangerfjord, wo wir die Kitzmanns, eine deutsche Auswanderer Familie, die wir schon bei der letzten Reise kennengelernt hatten, besuchen wollten.

Schön ist vor allem die Lage des Platzes am Fjord. Weil es trotz sehr warmer Temperaturen super windig war, konnten wir hier leider wieder unser SUP (schon erfolglos auf den Lofoten versucht) nicht zum Einsatz bringen. Auch Angeln, wofür der Platz sensationell ist, fiel daher dieses Mal aus. So hat Peter nur ein Podcast Interview mit Thorsten geführt, wir haben uns wiedermal supernett unterhalten, und weiter ging die Reise Richtung Sauda Fjord, wo die Familie einen neuen Campingplatz gekauft haben, den wir uns auf alle Fälle anschauen wollten. Ein recht großer Platz mit vielen Hütten und einem Hostel. Es lohnt sich im Winter nochmal wiederzukommen, da ganz in der Nähe ein recht großes Skigebiet ist und der Pub am Platz sich sehr gut für Apres Ski, was es so im Skigebiet in Norwegen gar nicht gibt, eignet.

Ein Highlight war hier Lottas Versuch einen Köpfer vom Wassertrampolin aus zu machen, der in einem sehr lustig aussehenden Sprung endete-ach ne es sollte ja gar kein Köpfer werden, oder? Aber egal! Wer den Schaden hat…..

Sauda an sich ist ein Örtchen mit recht schönem Zentrum und einigen Lädchen. Hier waren wir das erste Mal in einem „Vinmonopolet“, also einem „Alkoholladen“. Man kommt sich schon irgendwie wie ein Schwerverbrecher vor, wenn man da reingeht! Aber zu unserem Erstaunen gab es Valdo Prosecco zu 12,99€, also nur unwesentlich teurer als in Deutschland  (in einem Land, wo sonst alles etwa doppelt so viel kostet).

Next stop: Byglandsfjord-Camping Neset. Olaf Neset haben wir auch vor 3 Jahren kennengelernt und seitdem immer wieder auf verschiedenen Messen in Deutschland wiedergetroffen. Natürlich hatte dieser besuch auch eine kleinen „dienstlichen“ Hintergrund. Der Platz soll verkauft werden, da sich Olaf zur Ruhe setzen möchte, und vielleicht findet sich ja ein Käufer am deutschen Markt! Traumhaft ist es hier zumindest in jedem Fall!

Nachdem wir mit dem Motorboot von Olaf über den Fjord kutschiert wurden (sehr interessant den Platz einmal vom Wasser aus zu sehen) und leckeren selbst gebackenen Kuchen (danke an deine Frau, Olaf!) bekommen haben, ging es endlich aufs SUP! Sogar mit Carl und Achim (getrennt voneinander) – sehr lustig!

Ja und dann machten wir uns schon fast auf den Rückweg nach Oslo, hatten aber noch eine Idee: wenn wir es schon geschafft haben, ganz in den Norden zu kommen, sollten wir doch die Südspitze nicht auslassen-also ab nach Lindesnes!

Auch hier waren wir schon vor 3 Jahren, aber da uns die Südküste so gut gefallen hat, war das nicht schlimm- Wetter ohnehin weiter sonnig&warm!

Also ein Bild am Südkap (mit Lotta&SCA Bank versteht sich!).  2.669km oder 39 Stunden trennen das Südkap und das Nordkap-schon ein tolles Gefühl, an beiden Enden gewesen zu sein!

Nur noch ein kurzer Besuch in Risor, einer wunderschönen Kleinstadt an der Küste mit weißen Holzhäusern, ehe es wieder zurück nach Oslo ging, mit Vorfreude Mick und die Halls wiederzusehen, aber auch mit einem weinenden Auge, Norwegen bald verlassen zu müssen…

Am Mittwoch, dem 25.8. fuhr sie dann (leider) los-unsere COLORLINE Fähre von Oslo nach Kiel, noch einmal norwegische Luft bei der Ausfahrt durch den Oslofjord einatmen-und auch da schien die Sonne nochmals strahlend vom blauen Himmel.

 

Danke Norwegen-es war uns eine Ehre!

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