Nach einer erholsamen, aber im Aufstelldach auch extrem kalten Nacht, wunderten wir uns am Morgen des 10. Augusts, dass unsere Beine gar nicht so schwer waren, wie wir befürchteten. Daher machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf zu unserer 2. Etappe in Richtung Pfunds.
Durch das starke Gewitter der vergangenen Nacht war die Luft klar, obwohl die Sonne schon beim Aufbruch schien.
Die Tour führte uns zunächst zum Inntalradweg. Schnell hatte das GPS wieder die richtige Route gefunden und wir genossen es nach dem Schotter des ersten Tages entspannt auf dem geteerten Radweg zu fahren. Anfangs spürten wir unser Hinterteil dann doch etwas, was aber schnell vergessen war.
Der heutige Weg bestand ausschließlich aus Teer und führte oft an der Autobahn oder Bundesstraße entlang, was aber nicht besonders störte. Zufällig fuhr wild hupend sogar unser Kasten einmal an uns vorbei.
Mit 55km und 850 Höhenmetern angegeben warteten wir stets auf die Steigung, aber irgendwie wollte sie nicht kommen. Schneller als gedacht erreichten wir Pfunds und wussten der Campingplatz „Via Claudiasee“ war nicht mehr weit entfernt.
Dort erwartete uns nach ca. 3 ½ Stunden schon der Kasten.
Im Nachhinein betrachtet gab es sicherlich Steigung auf der Strecke, jedoch im Vergleich zum ersten Tag eher stetig als knackig an einem Stück. Diese Etappe war komplett anders als die erste, aber auch sehr schön zu fahren. Mick war davon sehr begeistert, da er eigentlich lieber auf Teer als auf Schotter fährt. Die Anzahl der verbrauchten Energieriegel (0), Gels (0), Traubenzucker (3) und Breze (1/2) lässt erahnen, dass die Anstrengung weitaus geringer war als am Tag zuvor. So konnten wir unsere verbliebene Energie am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein am See verbrauchen und freuen uns auf die dritte Etappe gen Italien.
Mick:
Als ich heute früh aufgewacht bin war mir relativ kalt. Trotzdem habe ich mich in meine Radklamotten gequetscht, gut gefrühstückt, dann ging es auch schon los.
Nach einem kleinen Umweg durch die Wiese, weil wir den Weg nicht gleich fanden, sind wir dann doch noch auf dem Radlweg gelandet.
Heute ging es dann auch beim Radlweg bergauf/bergab, aber auch heute hatte ich natürlich die Vorfreude auf den Kasten.
Die Landschaft war aber wieder ein Hammer. Dauernd sind wir durch Täler gefahren und heute haben wir gar nicht so sehr die Steigung gemerkt. Wir haben heute auf dem Weg viele andere Alpencrosser gesehen,. Manchmal war es auch ziemlich nervig, weil auch oft grössere Gruppen vor uns waren, aber es ist nun mal kein Wunschkonzert. Heute waren es auch wieder ungefähr so viele Kilometer wie gestern.
Wir haben auf dem Weg auch viele tolle Hotels entdeckt. Das ist der Vorteil, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Wir sind sehr lang am Inn entlang gefahren. Am Ende mussten wir noch ein paar Traubenzucker reinhauen, aber mit meinem Trinkrucksack hatte ich auch einen Vorteil, aber auch einen Nachteil, den ihr euch bestimmt schon denken könnt. Zum Glück hatten wir bisher an beiden Tagen noch keinen Platten, sonst hätten wir auch schwarze Finger gehabt. Heute haben wir sogar unser Begleitfahrzeug einmal getroffen, das war sehr lustig.
Bis morgen, Mick