Klein aber fein!

Es müssen nicht immer die großen Skigebiete mit unendlichen vielen Pistenkilometern, Party bis zum abwinken und Preise manchmal zum Schlucken sein. Nein, auch kleine Skigebiete haben durchaus ihren Reiz und können begeistern, vielleicht nicht für eine Woche Skiurlaub, jedoch für einen Kurztrip übers Wochenende immer attraktiv. Wir haben 3 Gebiete mit dem Camper getestet.

 

  1. Skigebiet Kope/Koroska Slowenien

Mit nur 10 Pistenkilometern überzeugen? Auf einer Höhe bis „nur“ 1542m gelegen? Im Winter 19/20 ohne Schnee?

Ja-das geht! Das Skigebiet Kope ist klein aber fein. Das Gebiet wird so gut wie möglich beschneit, mit einer dünnen Schneedecke als Grundlage wunderbar. Es gibt 2 Sessellifte und 6 Schlepplifte. Die Pisten sind nicht besonders anspruchsvoll, also eher zum Cruisen geeignet (Ausnahme eine 1,6 km lange schwarze Piste, die wir leider mangels Schnee nicht fahren konnten). Auch Snowboarder (vor allem Anfänger) finden hier perfekte Pisten vor.

Täglich wird an den Pisten Pungart und Mala Kopa Nachtskifahren angeboten, ein Traum! Die Skipass Preise sind wirklich nett- ein Tages Skipass für Erwachsenen kostet gerade mal 29,-€, 17€ für Kinder. In mehreren Hütten und Bars kann man die slowenische Küche genießen, eine Familienpizza gibt es für 14€, ein Schnitzel mit Pommes für 7€.

Bekannt ist Slowenien für seine Apres Ski Partys. Und tatsächlich; Nachtskifahren heißt hier wohl auch Skifahren ausreizen, aber danach sind die Bars (und die sind nicht gerade klein) voll und die Stimmung (inkl. DJ oder Live Musik) bebt.

Direkt am Lifteinstieg gibt es einen einfachen Wohnmobilstellplatz. Ein Fahrzeug inklusive aller Personen kostet inklusive Strom 15,-€ pro Nacht. Gegen Aufpreis kann man im Hotel nebenan frühstücken, frisches Brot kaufen oder die Sauna nutzen.

Das Skigebiet Kope eignet sich ideal, um einen Kurztrip mit Freunden oder der Familie zu verbringen oder um kurz in der Natur eine Auszeit vom Alltag zu verbringen.

  1. Pfelders im Passeiertal/Südtirol

Schneesicheres Skivergnügen von Dezember bis Ostern bietet das Passeiertal, auf 1601m -2502m oberhalb von Meran gelegen. Hier finden wir das Gegenteil von Kope, nämlich hauptsächlich rote und vor allem schwarze anspruchsvolle Pisten. Aber keine Angst, es gibt auch einen Anfängerbereich mit 3 blauen Pisten neben der Skischule.

Das Gebiet umfasst 18 Pistenkilometer, klein und übersichtlich mit einem traumhaften Blick hinein ins Texelgebirge. Die Pisten sind selbst in der Hauptsaison verhältnismäßig leer. Seit Winter 2019/20 gibt es eine neue kuppelbare Vierersesselbahn und eine Kombibahn.

Das Motto lautet „preiswert und familienfreundlich Skifahren“- dies gelingt zum Preis eines Tagesskipasses für Erwachsenen für 37,-€ und 28,-€ für Kinder.

Die Hütten sind typisch italienisch und bieten mittags köstliche Patsagerichte unter 10-, €.

Übernachten können Camper auf dem im Sommer 2018 eröffneten Campingplatz Bergkristall. Dieser bietet neben 80-120qm großen Stellplätzen einen ebenerdigen Sanitärbereich mit Duschen, Toiletten, Haarfön, Waschraum mit Waschmaschine und Trockner, einen Geschirrspülraum sowie einen Ski- und Trockenraum.

Für die Übernachtung zahlt man als 4-köpfige Familie ca. 45,-€ inklusive Strom pro Nacht.

Da es im Passeiertal keinen Skibus gibt, haben die Gemeinden einen kostenlosen Dorfexpress, der regelmäßig zwischen Campingplatz und dem Skigebiet pendelt, ins Leben gerufen.

Gute Skifahrer, aber auch Anfänger, die ein schneesicheres, kleines Skigebiet in Südtirol suchen, sind hier richtig.

  1. Almenwelt Lofer/Österreich

Mit 46 Pistenkilometern das größte unserer getesteten „Kleinen“ geht die Almenwelt Lofer seit der aktuellen Wintersaison mit einer neuen, topmodernen 8er Sesselbahn, dem Senderexpress, an den Start.

Diese hochmoderne Seilbahn mit Sitzheizung, Kindersicherheitsbügeln und hebbarem Einstiegsförderband hat eine Kapazität von bis zu 3400 Personen pro Stunde und lässt so keinerlei Wartezeiten entstehen.

Am geringen Anteil an schwarzen Pisten (2km) lässt sich erkennen, dass die Almenwelt Lofer in erster Linie Familien ansprechen will. So sind auch die Preise sehr familienfreundlich: samstags fahren Kinder bis 16 Jahre in Begleitung zweier zahlender Erwachsener stets frei. Studenten erhalten 30% Ermäßigung. Eine reguläre Tageskarte für Erwachsene und 2 Kinder bekommt man für 118,-€ in der Hauptsaison.

Im Skigebiet findet sich eine Vielzahl an urigen Hütten, teils mit Selbstbedienung, teils mit Bedienung. Dank des Speichersees und 70 Beschneiungsrohren können 75% der Pisten beschneit werden und bieten so Schneesicherheit von Mitte Dezember bis ins Frühjahr.

Um die Wartezeit bis zur Abfahrt des Skibusses zu verkürzen empfiehlt sich eine letzte Einkehr im „Karussell“, der Apres Skibar an der Talstation- und Bushaltestelle.

Als Camper übernachten kann man in Lofer am „Camping Grubhof“, einem 4 Sterne Platz, der erst Anfang Januar erneut den Award für den besten Campingplatz Europas erhalten hat. Zu Recht, denn Campen macht hier wirklich Spaß-angefangen von den super modernen und luxuriösen Badehäusern mit Privat Bädern und allem sonstigen Komfort über gut durchdachte Trockenräume, Spülraüme mit Blick auf die Berge und vielem mehr.

Gegen Aufpreis kann die Wellness Alm mit diversen Saunen im Haupthaus genutzt werden- auch dringend zu empfehlen.

Der Skibus bringt die Gäste halbstündlich kostenlos ins Skigebiet, Abfahrt ist direkt an der Rezeption neben beim Skidepot.

Die Kosten für eine Übernachtung betragen hier in der Hauptsaison für eine 4-köpfige Familie etwa 75-,€ zuzüglich Strom.

Aus der Münchner Ecke ist Lofer über die A8 schnell erreicht-perfekt also für einen Kurztrip in den Schnee.

 

Slowenien, Italien, Österreich….

 

Diese drei getesteten Skigebiete sind nur ein kleiner Auszug von unzähligen bekannten und vielleicht unterschätzten, wie aber auch weniger bekannten kleinen Skigebieten, in denen es sich (noch) kostengünstig und angenehm, abseits der Massen Skifahren lässt.

Es muss nicht immer St. Anton, Sölden oder Alta Badia sein!

 

 

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